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Bericht: 61 Verdächtige wegen überlanger Verfahren aus Untersuchungshaft entlassen
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Im vergangenen Jahr mussten einem Medienbericht zufolge 61 dringend Tatverdächtige bundesweit wegen überlanger Verfahrensdauer aus Untersuchungshaft entlassen werden. Wie die "Bild am Sonntag" weiter berichtete, handelte es sich dabei unter anderem auch um Beschuldigte in Fällen schwerer Gewalttaten oder Drogenhandels in großem Stil.
Der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes (DRB), Sven Rebehn, gab einer Überlastung der Justiz eine Mitschuld. "Die U-Haft-Entlassungen sind nicht nur, aber auch ein Ergebnis überlasteter Staatsanwaltschaften und Strafgerichte", sagte er der "Bild am Sonntag". Inzwischen fehlten der Strafjustiz bundesweit 2000 Richter und Staatsanwälte. Selbst vorrangige Haftsachen könnten nicht mehr in jedem Fall beschleunigt bearbeitet werden.
Dem Bericht zufolge erfolgten die meisten Entlassungen von Tatverdächtigen aus Untersuchungshaft wegen überlanger Verfahrensdauer in Sachsen und Hessen. Sachsen meldete demnach 15 Fälle, Hessen elf. In Schleswig-Holstein waren es sieben und in Bayern sowie Brandenburg jeweils fünf solche Fälle.
G.Schulz--BlnAP