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Prozess um islamistisch motivierten Machetenagriff auf Polizeiwache begonnen
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Vor dem Landgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz hat am Dienstag der Prozess um einen islamistisch motivierten Machetenangriff auf eine Polizeiwache begonnen. Angeklagt ist ein 29-Jähriger wegen versuchten Mordes und Sachbeschädigung. Er soll in der Nacht zum 6. September mit einer Machete bewaffnet die Wache in Linz betreten haben, um dort alle Polizisten zu töten.
Unmittelbar nach dem Betreten soll er mit der Machete rund 50 Mal auf die Trennscheibe zwischen ihm und den diensthabenden Beamten eingeschlagen haben. Dabei habe der Mann dreimal "Allahu Akbar" gerufen und geäußert, dass er Polizisten töten wolle. Der Polizist verriegelte die Außentür, so dass der 29-Jährige in der Schleuse eingesperrt wurde.
In den kommenden Stunden habe er dann mehrfach gegen die Scheiben geschlagen und getreten, die dadurch stark beschädigt wurden. Den zwischenzeitlich draußen stehenden Polizisten soll er mit dem Tod bedroht haben. Laut Anklage soll der Mann aus niedrigen Beweggründen gehandelt haben. Er habe mit der Ideologie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sympathisiert.
Aus seiner Sicht repräsentierten die Polizisten eine Politik und Gesellschaftsordnung, die nicht seinen religiösen Vorstellungen entsprächen. Deswegen habe er die Polizisten töten wollen. Letztlich konnte der Mann überwältigt werden. Im Bereich der Schleuse sei durch die Tat ein Schaden von rund 70.000 Euro entstanden. Bis Anfang März wurden noch vier weitere Verhandlungstermine angesetzt.
D.W.Ernst--BlnAP