
32 Millionen unversteuerte Zigaretten in illegaler Fabrik in Düsseldorf gefunden

Nach der Entdeckung einer riesigen illegalen Zigarettenfabrik in Düsseldorf haben Ermittler insgesamt fast 32 Millionen unversteuerte gefälschte Zigaretten gezählt. Den Steuerschaden bezifferten die Beamten auf rund sechs Millionen Euro, wie das Zollfahndungsamt Essen am Donnerstag nach einer Auswertung der Durchsuchungen mitteilte.
Bereits am Dienstag hatten die Ermittler über die Entdeckung und die Festnahme von zwölf Menschen berichtet. Die Produktionsstätte "industriellen Ausmaßes" sowie weitere Objekte waren am frühen Dienstagmorgen durchsucht worden. Nun wurden weitere Details bekannt.
Demnach wurden 13 Menschen in Deutschland und den Niederlanden festgenommen. Elf davon wurden in der Halle in Düsseldorf überrascht. Sie sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft. In der Fabrik wurde eine komplette Produktionsstraße entdeckt. Ermittler beschlagnahmten rund 15 Tonnen Tabak und mehr als 25 Millionen gefälschte Zigaretten verschiedener Marken.
Zeitgleich gab es eine Durchsuchung in einer Lagerhalle in den Niederlanden. Dort wurden mehr als fünf Millionen gefälschte Zigaretten beschlagnahmt. In einem davor abgestellten Kleinlaster wurden weitere rund zwei Millionen Stück gefunden. Der Fahrer wurde vorläufig festgenommen, kam anschließend aber wieder frei.
In Düsseldorf durchsuchten die Beamten zudem noch eine Wohnung und nahmen einen 45-Jährigen fest. Bei ihm fanden sie rund 108.000 Euro Bargeld sowie zwei Geldzählmaschinen. Bei Durchsuchungen in Mülheim an der Ruhr, Ratingen und Mönchengladbach wurden weitere rund 120.000 gefälschte und unversteuerte Zigaretten gefunden.
Seit April war gegen die Gruppe nach Hinweisen auf eine illegale Zigarettenproduktion ermittelt worden. Der Betrieb wurde nach Angaben der Ermittler gewerbsmäßig geführt. Allein seit Anfang Januar 2025 sollen sie mehrere zehn Millionen Zigaretten hergestellt und verkauft haben.
Die Fabrik sei wöchentlich durch einen Sattelzug mit Rohtabak und weiterem Material versorgt worden. Ein mit Fertigware beladener Lastwagen habe die Fabrik etwa einmal in der Woche verlassen. Die Halle sei professionell und aufwändig aus- und umgebaut worden, um das Entdeckungsrisiko zu minimieren. Die Zigaretten waren für den deutschen und den europäischen Schwarzmarkt vorgesehen.
U.Neumann--BlnAP