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Italienische Regierung prüft Rückkehr zur Atomenergie
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Dreieinhalb Jahrzehnte nach der Abschaltung des letzten italienischen Atomkraftwerks prüft die Regierung in Rom eine Rückkehr zur Atomenergie. Mit modernen Atomkraftwerken in Kombination mit erneuerbaren Energien könne Italien in die Lage versetzt werden, seine Klimaziele zu erreichen, erklärte Energieminister Gilberto Pichetto Fratin am Freitag. Gleichzeitig könne das Land damit "volle und umfassende Energiesicherheit" erlangen.
Laut Pichetto Fratin soll innerhalb eines Jahres ein Gesetzentwurf zur Wiederaufnahme der Atomkraft ausgearbeitet werden. Finanziert werden könne der Bau neuer Akw durch private Investoren oder und staatliche Subventionen.
Kritiker weisen allerdings darauf hin, dass die Energiegewinnung mit Atomkraftwerken wesentlich teurer ist als andere Energieformen mit niedrigem CO2-Ausstoß. Zudem würde der Bau neuer Akw viele Jahre dauern. In Frankreich etwa hatte der Neubau eines modernen EPR-Atomreaktors in Flamanville mit 17 Jahren Bauzeit zwölf Jahre Verspätung. Der Bau kostete viermal so viel wie geplant.
Italien gehörte ursprünglich zu den Pionieren der Atomkraft. Nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 wandte sich die Stimmung jedoch gegen die Kernenergie. Die letzten Kraftwerke schlossen 1990, der Rückbau der Akw läuft. Nach dem Atomunglück im japanischen Fukushima sprach sich die Bevölkerung in einem Referendum erneut gegen eine Rückkehr zur Atomkraft.
In einer im November veröffentlichten Umfrage hatten sich 81 Prozent der Italiener weiterhin gegen Atomenergie ausgesprochen.
K.Koch--BlnAP