
Trump bezeichnet Verteidigungsabkommen mit Japan als unfair

US-Präsident Donald Trump hat sich nach ähnlichen Beschwerden über europäische Verbündete auch über das Verhältnis zu Japan beklagt. "Wir haben eine großartige Beziehung zu Japan. Aber wir haben ein interessantes Abkommen mit Japan, dass wir sie schützen müssen, aber sie uns nicht schützen müssen", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit).
Der US-Präsident tätigte seine Äußerungen im Vorfeld eines offenbar geplanten Besuchs des japanischen Handelsministers Yoji Muto in Washington, bei dem sich dieser Medienberichten zufolge um Ausnahmen für sein Land von den angekündigten US-Zöllen auf Stahl und Aluminium bemühen wird.
Trump beschwerte sich in seinen Äußerungen zudem darüber, dass die Unwucht im Verhältnis zu den USA nicht nur in der Verteidigungspolitik, sondern auch in den Handelsbeziehungen bestehe. "Nebenbei verdienen sie mit uns wirtschaftlich gesehen ein Vermögen", sagte Trump weiter zum Verhältnis mit Japan und ergänzte: "Ich frage mich wirklich, wer macht solche Deals?"
Der japanische Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi erklärte nach Trumps Äußerungen, sein Land vertraue darauf, dass die USA ihre Verpflichtungen aus dem Sicherheitsabkommen zwischen beiden Ländern einhielten. In Japan sind seit Jahrzehnten US-Soldaten stationiert, derzeit beläuft sich deren Truppenstärke auf rund 54.000, sie befinden sich überwiegend in der Region Okinawa östlich von Taiwan.
Japans Handelsminister Muto soll Berichten japanischer Medien zufolge von Sonntag bis kommenden Donnerstag die USA besuchen und dort darauf drängen, dass sein Land von den geplanten Zöllen der US-Regierung auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren ausgenommen wird. Diese sollen laut Trumps bisherigen Aussagen bereits am kommenden Mittwoch in Kraft treten, Ausnahmen sind demnach nicht vorgesehen. Trump hatte zudem Strafzölle auf Autoimporte angedroht. Diese machen rund ein Drittel des Exportwerts japanischer Güter in die USA aus.
se/kü
N.Zimmermann--BlnAP