
Großrazzia gegen eritreische Regierungsgegner wegen Gewaltaktionen in Deutschland

Deutsche Sicherheitsbehörden sind am Mittwoch mit einer Großrazzia gegen eritreische Regierungsgegner wegen Gewaltaktionen vorgegangen. Es gehe um den Verdacht der Gründung und Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Durchsuchungen gegen mutmaßliche Mitglieder der sogenannten Brigade N'Hamedu liefen demnach in insgesamt sechs Bundesländern und im Nachbarland Dänemark.
Es handle sich dabei "um eine international vernetzte Gruppierung, deren erklärtes Ziel es ist, die Regierung in Eritrea zu stürzen", erklärte die Bundesanwaltschaft. Der deutsche Ableger der Brigade sei spätestens seit 2022 aktiv. Er verfolge dieses Ziel durch Gewaltaktionen gegen von der eritreischen Regierung unterstützte Veranstaltungen. Es bestehe der Verdacht, dass dessen Mitglieder an gewaltsamen Ausschreitungen bei Eritrea-Festivals in Gießen 2022 und in Stuttgart 2023 beteiligt gewesen seien.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft dienen die Durchsuchungen dazu, "die bestehenden Verdachtsmomente zu objektivieren". Festnahmen seien nicht erfolgt. Der Verdacht richtet sich demnach gegen 17 namentlich bekannte Beschuldigte, die nach derzeitigem Ermittlungsstand leitende Funktionen innerhalb des deutschen Ablegers der Brigade innehaben sollen. Razzien gab es demnach in insgesamt 19 Objekten in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz. Eine weitere Durchsuchung fand in Dänemark statt.
B.Dietrich--BlnAP