
US-Abgeordnete wollen chinesische KI-App Deepseek auf Regierungsgeräten verbieten

Nach Australien gibt es auch in den USA Bestrebungen, die Nutzung der chinesischen KI-App Deepseek auf Geräten von Regierungsmitarbeitern zu verbieten. Der demokratische Abgeordnete Josh Gottheimer und sein republikanischer Kollege Darin LaHood brachten am Donnerstag (Ortszeit) gemeinsam einen entsprechenden Antrag ein. Deepseek stelle wegen der "direkten Verbindungen" des dahinter stehenden Unternehmens mit der chinesischen Regierung eine "besorgniserregende Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA" dar.
"Die Kommunistische Partei Chinas hat überdeutlich gemacht, dass sie jedes ihr zur Verfügung stehende Mittel nutzen wird, um unsere nationale Sicherheit zu untergraben, schädliche Desinformationen zu verbreiten und Daten über Amerikaner zu sammeln", erklärte Gottheimer. LaHood bezeichnete Deepseek als "der KPCh nahestehendes Unternehmen". Das US-Cybersicherheitsunternehmen Feroot Security hatte zuvor erklärte, das KI-Modell von Deepseek enthalte einen versteckten Code, um Nutzerdaten an China Mobile, ein staatliches Telekommunikationsunternehmen, zu übermitteln.
Die australischen Behörden hatten diese Woche die Nutzung von Deepseek mit staatlichen Smartphones und Computern verboten. Australiens Innenministerin, Stephanie Foster, sprach von einem "inakzeptablen Sicherheitsrisiko". Südkoreanische Ministerien und Sicherheitsbehörden blockierten zudem den Zugang zu Deepseek von ihren Geräten, nachdem das Unternehmen nicht auf eine Anfrage der Datenaufsichtsbehörde über den Umgang mit Nutzerdaten geantwortet hatte. Auch Frankreich und Italien haben Datenschutzbedenken zu Deepseek geäußert.
Der KI-Assistent Deepseek war Ende Januar in kurzer Zeit zur am meisten heruntergeladenen kostenlosen Anwendung im US-App-Store von Apple aufgestiegen. Experten zufolge liegt die Version R1 des Programms mit ihrer Leistungsfähigkeit mit der KI-Software der US-Konkurrenzunternehmen auf gleicher Höhe. Weil die Entwicklung der KI-Anwendung nach Angaben von Deepseek nur ein Bruchteil dessen kostete, was US-Firmen ausgaben, fielen die Kurse von US-Tech-Unternehmen stark.
H.Bauer--BlnAP