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Inflationsrate in Argentinien auf dem niedrigsten Wert seit über vier Jahren
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In Argentinien zeigt die harte Sparpolitik des rechtspopulistischen Präsidenten Javier Milei die angekündigte Wirkung auf die Verbraucherpreise: Sie stiegen im Januar offiziellen Angaben zufolge um 2,2 Prozent im Vormonatsvergleich; das war der niedrigste Wert seit Juli 2020. Milei erklärte am Donnerstag auf X, "wir schreiben weiterhin Geschichte".
Auch im Jahresvergleich schwächt sich die Inflationsrate ab - bleibt allerdings unter den höchsten weltweit. 2024 stiegen die Preise nach Angaben der nationalen Statistikbehörde übers Jahr um 84,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Damit lag die Teuerung erstmals seit zwei Jahren wieder unter 100 Prozent.
Finanzminister Luis Caputo erklärte auf X, Grund für die "niedrigste Inflation seit Beginn der Präsidentschaft von Javier Milei" sei der mit dem Amtsantritt verfolge Kurs der "Stabilisierung und Desinflation, der auf drei Pfeilern ruht: Haushalts-, Währungs- und Wechselkurspolitik". Milei hatte bei seinem Amtsantritt im Dezember 2023 eine "Schocktherapie" für Argentinien mit massiven Einschnitten bei den Staatsausgaben angekündigt. 2024 erzielte die Regierung erstmals seit 2020 einen Haushaltsüberschuss.
Kehrseite der Medaille sind eine Wirtschaft in der Rezession, der Wegfall von 185.000 Arbeitsplätzen bis Ende November 2024 und eine extrem hohe Armutsquote. Soziale Organisationen beziffern sie auf knapp unter 50 Prozent, die Regierung auf weniger als 40 Prozent.
Umfragen zeigen dennoch eine große Zustimmung für Milei von bis zur Hälfte der Befragten. Viele hoffen auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Tatsächlich prognostiziert der Internationale Währungsfonds für Argentinien ein Wachstum von fünf Prozent in diesem Jahr.
Q.Weiss--BlnAP