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Verdi kündigt weitere Warnstreiks an - Flughafen München bestreikt
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Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen hat die Gewerkschaft Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde Mitte März deutschlandweit weitere Warnstreiks angekündigt. In allen Bundesländern seien Warnstreiks in Vorbereitung, diese sollten in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden, erkärte Verdi am Freitag. Die Gewerkschaft hatte am Freitag erneut den Münchner Flughafen weitgehend lahmgelegt.
Nach Aussage der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden Christine Behle legten alleine in der abgelaufenen Woche bundesweit rund 45.000 Beschäftigte in den Bereichen Pflege, Kitas, Müllentsorgung, Sozialarbeit, Nahverkehr, Kommunalverwaltungen und Bundesbehörden die Arbeit nieder.
Darunter waren auch rund 400 Beschäftigte des Münchner Flughafens, die am Donnerstag und Freitag nicht arbeiteten. Als Folge konnten an beiden Tagen von jeweils insgesamt 830 geplanten Starts und Landungen nur jeweils rund 100 stattfinden. München ist der zweitgrößte Flughafen in Deutschland nach Frankfurt am Main. Die Gewerkschaft rief unter anderem Beschäftigte in den Bereichen Sicherheitskontrolle sowie Flugzeugabfertigung bis Freitag um 24.00 Uhr zu Arbeitsniederlegungen auf.
Wie ein Flughafensprecher sagte, geht der Airport nach den zwei Warnstreiktagen insbesondere für Samstag von einem deutlich erhöhten Passagieraufkommen aus. Es habe viele Umbuchungen auf Samstag gegeben, viele Airlines würden nun größere Flugzeuge einsetzen.
Warnstreiks gab es auch am Hamburger Flughafen - dort konnte der Flugverkehr aber mit Ausnahme der Verbindung nach München uneingeschränkt aufrecht erhalten bleiben.
Hintergrund der Ausstände ist der aktuelle Tarifkonflikt für Beschäftigte bei Bund und Kommunen, wo es bislang zwei ergebnislose Entgeltrunden gab. Verdi wirft den Arbeitgebern vor, noch kein Angebot vorgelegt zu haben, das den Forderungen der Beschäftigten gerecht werde.
Verdi fordert acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Außerdem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen soll am 14. März in Potsdam stattfinden.
P.Schubert--BlnAP