
IG Metall: Tarifverträge verkleinern Lohnlücke zwischen Männern und Frauen

Die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen ist in tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie deutlich kleiner als in Firmen ohne Tarifvertrag. Wie die Gewerkschaft IG Metall in Frankfurt am Main am Mittwoch mitteilte, verdienen Frauen mit Tarifbindung zehn Prozent weniger als Männer, ohne sind es 18 Prozent weniger. Von der Politik forderte die Gewerkschaft mehr Einsatz für die Gleichstellung.
Die Lohnlücke in den tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektrobranche ist laut IG Metall verglichen mit dem Vorjahr 2024 um einen Prozentpunkt geschrumpft. In Unternehmen ohne Tarifvertrag stagnierte der Wert indes.
Auch beim Entgelt profitieren Frauen den Angaben zufolge von Tarifen: Frauen mit Tarifvertrag verdienen pro Stunde 10,55 Euro mehr als Frauen ohne Tarifvertrag. Im vergangenen Jahr war der Abstand mit 9,65 Euro noch etwas geringer.
"Das zeigt: Tarifbindung wirkt – und zwar nachhaltig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner. Mehr Lohn bedeute weniger Altersarmut, größere Eigenständigkeit und "für das Gemeinwohl höhere Steuereinnahmen".
Für die neue Bundesregierung sieht Benner großen Handlungsbedarf in der Gleichstellungspolitik. Sie forderte "einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung und ein Recht auf Aufstockung der Arbeitszeit". "Eltern und pflegende Angehörige müssen durch Verbesserungen im Elterngeld, die Familienstartzeit und eine Lohnersatzleistung bei Pflege entlastet werden", erklärte Benner.
D.W.Ernst--BlnAP